Historische Bauten treffen auf moderne Präzision
Die historisch bedeutenden Modelle der ersten Hövelhofer Kirche und des Marstalls, die zum Nikolausmarkt erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurden, sind nun nahtlos in das bestehende Gesamtmodell von 2011 der Schlossanlage integriert. Dieses beeindruckende Projekt, das von der renommierten Modellbauerin Cathrin Döring realisiert wurde, ist ein weiterer Meilenstein in der historischen Aufarbeitung der Sennegemeinde.
Döring arbeitete mit großer Sorgfalt mehr als zehn Stunden an der Integration der neuen Modelle in die bestehende Anlage und entwickelte es dabei kontinuierlich weiter. Trotz der Herausforderung, nachträglich eingefügte Elemente harmonisch zu integrieren, ist dies eindrucksvoll gelungen. „Das Modell fügt sich perfekt in die gesamte Anlage ein und wirkt, als wäre es von Anfang an Teil des Gesamtwerks gewesen“, lobte Bürgermeister Michael Berens bei der Präsentation im Rathaus. Ursprünglich skeptisch, ob die Integration der neuen Modelle gelingen würde, äußerte sich Cathrin Döring positiv überrascht: „Zunächst plädierte ich dafür, die Modelle separat zu belassen. Jetzt bin ich sehr froh, dass wir diesen Weg gewählt haben“, erklärte Döring. Für das Modell der Kirche und des Marstalls diente eine historische Skizze aus dem 18. Jahrhundert als Grundlage. Die Skizze hatte Ortsheimatpfleger Carsten Tegethoff zufällig bei einer Internetrecherche beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Münster entdeckt. Die Modelle sind originalgetreu im Maßstab 1:120 gefertigt und basieren auf den umgerechneten Maßen der historischen Gebäude. Zur bewussten Entscheidung, die Gebäude nicht exakt in Flucht zum Jagdschloss zu positionieren, erklärte Tegethoff: „Beim Bau der Senneapotheke 1950 wurden Fundamente des Chorraums der Kirche entdeckt. Hätten wir den Spalt zwischen den Gebäuden genau in Flucht zum Jagdschloss positioniert, hätte dies historisch nicht gepasst, da die ursprünglichen Bauwerke aufgrund ihrer damaligen Anordnung nicht in dieser Linie stehen konnten.“ Das neue Gesamtmodell bietet nicht nur einen faszinierenden Einblick in die Geschichte Hövelhofs, sondern lädt auch dazu ein, sich intensiv mit der Entwicklung des Schlossgeländes zu beschäftigen, so Ortsheimatpfleger Carsten Tegethoff. Gleichzeitig wurde die Broschüre „350 Jahre herrschaftliches Schlossgelände in Hövelhof“ auf den neusten Stand gebracht und nachgedruckt. „Jetzt stimmen das Modell und die begleitende Dokumentation wieder mit den bekannten historischen Kenntnissen überein“, freut sich Marketingchef Thomas Westhof. Beide Projekte wurden mit der „Heimat-Scheck“-Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt. Das Modell ist ab sofort in der ersten Etage des Rathauses für die Öffentlichkeit zugänglich. Die gedruckte Broschüre ist kostenlos in der Tourist-Info im Schlossgarten erhältlich, zusätzlich zum Download auf www.hoevelhof.de.