Vorher:

Siedlungsgeschichtlich hat sich in der Sennegemeinde Hövelhof kein zentraler Hauptplatz herausgebildet, wie z. B. in gewachsenen Marktorten mit Kirche und Rathaus. Der Hövelmarkt als wichtigstes Marktgeschehen in der Gemeinde wurde zunächst in der Allee abgehalten. Mit zunehmendem Verkehr wurde er aus dem Straßenzug verdrängt. Es entstand daraufhin der Alte Markt am nördlichen Ende der Schlossstraße. Diese Fläche wurde in den 1970er Jahren mit Wohn- und Geschäftshäusern bebaut. Im Rahmen eines Entwicklungskonzeptes zur baulichen Verdichtung der Ortsmitte von Anfang der 1980er Jahre wurde die Hofstelle des Eppinghofes an der östlichen Allee, direkt neben dem Kirchhof, beseitigt, um an dessen Stelle moderne Wohn- und Geschäftshäuser rings um einen neuen Platz – dem Hövelmarkt - zu errichten.

 

Was zu Beginn dieser ganzheitlich konzipierten „neuen Mitte“ noch erfolgreich war, weist mittlerweile funktionale Schwächen auf. Der geplante Nutzungsmix als Wohnen, Einzelhandel und Gewerbe weist angesichts der Lage in der zweiten Reihe und der schlecht erkennbaren sowie wenig attraktiven Fußwegeverbindungen zu den anderen Quartieren Defizite auf. Diese Situation hat auf die Wohnnutzung noch keine Auswirkungen, denn die Wohnqualität in ruhiger und doch zentraler Lage ist marktfähig. Wohn-und Geschäftshäuser am Hövelmarkt Mangels ausreichender Passantenfrequenz hat es der Einzelhandel an diesem Standort schwer. Die Belegung von Ladenlokalen durch einen Dienstleister und ein Fitnessstudio sind tagsüber keine Frequenzbringer. Zur Belebung des Platzes tragen ein Eiscafé und ein Gastronomiebetrieb wesentlich bei, die zudem auch Außengastronomie anbieten. Beide Betriebe haben sich etabliert und ziehen Kundschaft auch außerhalb der Geschäftszeiten des Einzelhandels an. Aber auch bei kommunalen Festen Nutzungskonflikte auf dem Hövelmarkt wird diese Platzfläche wegen ihrer zentralen Lage in die Nutzung einbezogen. Zumeist erfüllt der Hövelmarkt jedoch die Funktion eines Parkplatzes. Kirchenbesucher, Mitglieder des Fitnessstudios und Gäste der Gastronomie stellen ihre Fahrzeuge häufig ungeordnet ab. Dieses führt zu Konflikten mit Fußgängern und Radfahrern. Besonders auffällig wird dieses, wenn Kinder auf dem Platz mit Rollern u. ä. spielen bzw. das Wasserspiel („Jérôme-Brunnen“) aufsuchen. Auch Besucher der Außengastronomie beklagen das unmittelbare Nebeneinander von Parkplatz und Freiflächen der Gastronomiebetriebe. Gegenwärtig bleibt das Quartier Hövelmarkt hinter seinen Qualitäten zurück. Durch die bereits realisierten bzw. geplanten Maßnahmen zur Aufwertung der Einzelhandelslagen fallen das Erscheinungsbild und die Aufenthaltsqualität noch weiter ab. Im Zuge der Vernetzung der Einzelhandelsquartiere südlich der Allee mit den Quartieren an der Schlossstraße und der Bahnhofstraße/Westfalenstraße kommt dem Platz eine besondere Bedeutung zu. Abseits der Hauptverkehrsstraßen lassen sich über den Platz attraktivere und sichere Verbindungen für Passanten schaffen.

Aktueller Plan:



Mit der Neuordnung und Umgestaltung des Hövelmarktes soll zunächst die Nutzung der Flächen für die verschiedensten Interessen geregelt werden. Vor den Gebäuden an der westlichen und nördlichen Platzseite soll eine abgegrenzte autofreie Fläche geschaffen werden, die Passanten und Besuchern der Gastronomie zum Aufenthalt und Spielen vorbehalten bleibt. An der südlichen und westlichen Platzseite sollen Parkplätze in geordneter Form angeboten werden. Wie bereits in der umgesetzten Maßnahme zur Erneuerung der Straße Zur Post soll der übrige Platz als verkehrsberuhigter Geschäftsbereich ausgewiesen werden. Die dort bislang gemachten positiven Erfahrungen des Miteinanders von Fußgängern, Radfahrern und motorisierten Verkehrsteilnehmern werden sich auch auf den Hövelmarkt übertragen lassen, um auf eine hergebrachte Aufteilung von Verkehrsflächen und deren Beschilderung verzichten zu können.

Umbauarbeiten